[Große Figuren auf dem Nordportal, Kathedrale von Chartres]

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Schräg aus der Augenhöhe eines Dombesuchers betrachtet, wirken die Portalskulpturen auf Henri Le Secqs Fotografie losgelöst von ihrem steinernen Träger. Die Körperlichkeit der Figuren wird durch den scharfen Fokus und ihre Position zwischen schattigen Säulen und einer Unschärfe bewegten Blattwerks belebt. Le Secqs inspirierte Fotografie französischer Kathedralen wurde von der Kritik gelobt und von der Regierung unterstützt, weil er die Fähigkeit des neuen Mediums demonstrierte, detaillierte und genaue Aufzeichnungen zu liefern. Dieses Foto aus dem Jahr 1852 ist auch ein beredtes Gedicht über den Lauf der Zeit und das Leben der Kunst, Ideen, die in einer Zeit widerhallten, die an romantischen Vorstellungen des Fragments festhielt, als es mit der archäologischen Untersuchung und Restaurierung begann. Diese Verschmelzung von Objektivem und Persönlichem in der Architekturfotografie machte Henri Le Secq zu einer zentralen Figur in der kleinen Gruppe französischer Fotografen, die Pioniere der Ästhetik des neuen Mediums waren.

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